BUND Kreisverband Odenwald

Mistelentfernung des BUND in Rimhorn erfolgreich abgeschlossen

05. Februar 2024

Der Umweltverband BUND Odenwald setzt sich seit vier Jahren aktiv für den Erhalt der Streuobstwiesen in Rimhorn ein. In einem kontinuierlichen Einsatz hat der Verband mitgewirkt, hunderte von Apfelbäumen von den Misteln zu befreien, um die erhaltenswerten Bäume vor dem Verfall zu schützen und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen.

PRESSEMITTEILUNG VON HARALD HOPPE

PDF Version

Arno Jekels Aufruf

Die Aktion begann vor vier Jahren als Reaktion auf die zunehmende Bedrohung der Apfelbäume durch Mistelbefall. Die Halbschmarotzer entziehen den Bäumen Nährstoffe und Wasser, was langfristig zu einem erheblichen Rückgang der Obstbaumgesundheit führt. BUND-Mitglied Arno Jekel, der in Rimhorn den Apfelbaumhof bewirtschaftet, erkannte die Dringlichkeit dieser Situation und startete das Projekt, um die ökologische Vielfalt der Streuobstwiesen zu bewahren. Er rief dazu auf, innerhalb von mehreren Jahren die Gemarkung von Misteln zu befreien. Sein Aufruf mündete in die Aktivität von BUND Mitgliedern und weiteren Helfern und Helferinnen aus Rimhorn.


Verlust der Streuobstwiesen

Seit etwa 60 Jahren ist in Rimhorn durch Neubau von 100 Wohnhäusern der ortsnahe Wiesengürtel stark geschrumpft. Das Luftbild aus den 1960-er Jahren zeigt im Vergleich zu heute nur 10 Grundstücke in der freien Landschaft, die seinerzeit nicht mit Bäumen bestanden waren und die heute als Streuobstwiesen gelten können. Der Verlust der Steuobstwiesen an die 100 Bauplätze ist damit substanziell. Die Reste des Streuobstbestandes liegen heute dicht um die Ortslage und gelten als Biotope, die im hessischen Naturschutzgesetz aufgeführt werden. Leider kam zum Flächenverlust die Bedrohung durch die Mistel, der nur mit Arbeitseinsatz auf dem Baum begegnet werden kann.

 

Engagement vieler

Im Laufe der letzten vier Winterhalbjahre haben die insgesamt 30 Aktiven – 7 von ihnen ständig - die Apfelbäume in Rimhorn von Misteln befreit. Die Ergebnisse dieser Aktion sind jetzt deutlich sichtbar, da viele Bäume ihre Vitalität zurückgewonnen haben. Diese erfolgreiche Pflege fördert den Erhalt der Biodiversität in der Region. "Unsere Arbeit in Rimhorn zeigt, dass durch gezielte Pflege wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt ergriffen werden können. Die Unterstützung und das Engagement der örtlichen Gemeinschaft im Zusammenwirken mit den BUND-Aktiven von außerhalb waren dabei von entscheidender Bedeutung", sagte Arno Jekel.

 

Eine Perspektive ist nicht alles

Die Aktion des BUND Odenwald in Rimhorn verdeutlicht die Bedeutung lokaler Umweltschutzinitiativen und zeigt gleichzeitig die Grenzen dieses Engagements auf. Rimhorns Streuobstwiesengürtel hat eine Verschnaufpause eingelegt, jetzt haben die Eigentümer der Wiesen die gute Chance, entweder selbst aktiv zu werden oder neue Interessentinnen für die Bäume zu finden. Denn ohne stetige Pflege wird die Mistel, die nicht gänzlich beseitigt sondern nur zurückgedrängt ist, in drei bsi fünf Jahren wieder erstarkt sein und ihre Astkugeln erneut ausgebildet haben. Der BUND Odenwald zeigt auf seiner Internetseite eine Bilderserie der Mistelaktion. Hier kann auch ein Baum während der Arbeitsphase beobachtet werden.

Zur Übersicht