Louis Daab (16J) bei der Baumpflege
PRESSEMITTEILUNG VON HARALD HOPPE
In Michelstadt, Rimhorn und Höchst trafen sich jeweils Gruppen, um die Vernachlässigung der Bäume in den vergangenen 30 Jahren aufzuarbeiten.
Ein besonderer Einzelner
Der 16-jährige Louis Daab aus Hetschbach ragt unter den meist älteren Teilnehmerinnen solcher Aktionen hervor. Nachdem der Schüler der Ernst-Göbel-Schule im vorigen Jahr durch einen selbst verfassten Naturfilm an die Öffentlichkeit trat, wandte er sich nun dem Thema ‚Streuobstwiese‘ zu. Er übernahm von seinem Großonkel dessen knapp 3.000m2 große Wiese mit über 20 Bäumen in Pflege. Nach dem Beatles-Hit aus dem Jahr 1967 machte er sich mit ‚kleiner Hilfe durch meine Freunde‘ an die Arbeit und begann mit der Baumpflege. Zunächst mit einem Schulfreund, später mit Beistand durch die BUND-Gruppe in Höchst, bewältigte Louis ein bemerkenswertes Arbeitspensum.
15 Bäume von Misteln befreit
Der schwere Mistelbefall auf dem Grundstück in Hetschbach drohte zum Absterben fast des gesamten Baumbestandes zu führen. Damit wären die etwa 60 bis 80 Jahre alten Bäume verloren gewesen. Ein wertvoller Lebensraum wäre vernichtet. Pro Baum wandte der Schüler etwa 2 Stunden seiner Freizeit auf und schaffte so innerhalb von zwei Monaten einen bemerkenswerten Erfolg für den Naturschutz. Louis Daab: „Ich habe mich über die notwendigen Arbeitsschritte in der Fachwelt informiert und habe zusätzlich praktische Tipps von meinen Helfern gelernt. Mein erstes Ziel war es, so viele Bäume wie möglich von Misteln zu befreien.“
Beachtliche Leistung
Die Bewältigung dieser zeitaufwändigen Arbeit durch einen Schüler ist bemerkenswert. In diesem besonderen Fall ist die Naturverbundenheit und das Interesse an den heimischen Lebensräumen die treibende Kraft, die Louis so beständig auf die Leiter in die Apfelbäume geführt hat. Passanten können zur Zeit noch das vordergründige Ergebnis der Tätigkeit des jungen Naturschützers bestaunen. Ein zwanzig Meter langer Haufen abgeschnittener Äste und Misteln wartet auf den Abtransport. Ein befreundeter Gärtner wird das Schnittgut häckseln und in seiner Holzschnitzelheizung verwerten. Damit trägt der Arbeitseinsatz zusätzliche Früchte auf dem Energiesektor, denn durch die Nutzung des Holzes wird fossile Energie eingespart. Der BUND- Odenwald beglückwünscht den jungen Streuobstfreund und wird ihn auf seinem Erfahrungsweg zu einer guten Pflegepraxis weiterhin begleiten. Ein kleiner Mosaikstein der bedrohten einheimischen Natur wurde und wird durch die persönliche Tatkraft von Louis Daab bewahrt. Ein exzellentes Beispiel.