BUND Kreisverband Odenwald

Spurensuche Gartenschläfer in Finkenbach beendet

18. Oktober 2020 | Gartenschläfer

Durch Mithilfe von Bürger und Bürgerinnen konnte die Spurensuche beendet werden.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hat in diesem Sommer sein nationales Projekt
‚Spurensuche Gartenschläfer‘ weiterbetrieben. Auch im Odenwaldkreis war eine der
standardisierten Suchstrecken installiert worden. Im Finkenbachtal an der Kreisgrenze zum Kreis
Bergstraße und direkt neben dem dortigen FFH-Gebiet waren im Wald 25 Spurtunnel aufgehängt
worden. Das System baut auf der natürlichen Neugierde der Tiere auf, die an den kleinen
Plastiktunneln sehr interessiert sind und sie durchlaufen. Da am Eingang ein Stempelkissen mit
schwarzer Farbe angebracht ist, hinterlassen die Tunnelbesucher ihre Fußspuren im Tunnel.
Wissenschaftliche Daten durch Bürgermitarbeit
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung werten
die von den Helferinnen und Helfern des BUND gesammelten Daten aus. Das Forschungsziel ist
eine Bestandsaufnahme der aktuellen Verbreitung des Bilchs. Die früher häufg vorkommenden
Tiere werden aus bisher unbekannten Gründen immer seltener. Die Forschung soll die Ursachen
des Rückgangs erklären.
Örtliche Hilfe bei der Spurensuche
In Finkenbach sind von Ende Mai bis Ende September drei Bürger an den Kontrollgängen beteiligt
gewesen. Im Abstand von 10 Tagen wurden die Spuren eingesammelt und die Farbe auf den
Stempelkissen erneuert. Eine Fotofalle wurde eingesetzt, um besonders ‚verdächtige‘ Tunnel
auch nachts zu beobachten, wenn die Gartenschläfer ihre aktive Phase haben. Einer der
Beteiligten - Walter Braner – fasste die Resultate zusammen: „Wir haben viele Spuren des
Siebenschläfers gefunden, aber wahrscheinlich keine Spur des Gartenschläfers.“
Offene Fragen
Dieser vorläufge Befund erstaunt, angesichts der nach menschlicher Einschätzung guten
Eignung des Gebietes als Lebensraum für den Gartenschläfer. In ähnlichen Gebieten am Taunus
zum Beispiel wurden während der Aktion viele Spuren des ‚Bilchs mit der Augenbinde‘ erfasst.
Warum das Finkenbachtal ohne Gartenschläfer auskommen muss, bleibt vorerst ungeklärt.
BUND-Sprecher Harald Hoppe dankte am Ende der Aktion den drei Helfern für ihre Mithilfe bei
der Spurensuche.

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