BUND Kreisverband Odenwald

Solaranlagen im Mümlingtal?

08. Dezember 2021 | Pressemitteilung, Ortsverband Höchst-Breuberg, Energiewende

Lange Zeit bestand der Eindruck, die politischen Gremien des Odenwaldkreises und in dessen Kommunen hätten die großen Themen Klimawandel und alternative Energieerzeugung nicht zur Kenntnis genommen. Der Kreis hatte sich zwar im Jahr 2013 ein Klimaschutzkonzept mit möglichen alternativen Energiequellen erstellen lassen, aber zur Umsetzung kam die Planung nicht. Ein Grund sind unter anderen die Proteste gegen den Bau von Windrädern, hervorgebracht von einer lautstarken Bevölkerungsminderheit, die jedoch ausreichten, um die politisch Verantwortlichen in Schockstarre fallen zu lassen.

PRESSEMITTEILUNG VON HANS HOFFERBERTH

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Seit einigen Monaten nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen, denn in vielen Kommunen wird jetzt über den Bau von Photovoltaikanlagen nachgedacht – vorzugsweise auf landwirtschaftlichen Flächen – so auch in Höchst wo gleich drei Grünlandflächen in den Auen ausgedeutet wurden. Aus Sicht des BUND Ortsverbands Höchst-Breuberg eine falsche Vorgehensweise, denn damit wird der im Mümlingtal tätigen Landwirtschaft weiteres Wirtschaftsland entzogen. Der Ortsverband ruft daher die im Parlament und im Gemeindevorstand Verantwortliche auf, ihre Absichten zu überdenken, denn im Gemeindegebiet gibt es jede Menge Freiflächen in Ortslage, die sich hervorragend für eine Photovoltaiknutzung eignen. Selbst der Gemeinde als Eigentümer stehen z.B. der ÖPNV-Parkplatz im Bahnhof, der Parkplatz am Schwimmbad oder am Ärztehaus zur Verfügung. Dort könnten gleich Stromtankstellen für PKWs mit integriert werden. Dann stehen die großen Supermarkt-Parkplätze zur Nutzung bereit, deren Betonbeläge sich im Sommer ohne Photovoltaiknutzung nur aufheizen und das Kleinklima belasten. Hier gilt es Kontakt mit den Eigentümern aufzunehmen um ihnen die Notwendigkeit und auch den wirtschaftlichen Nutzen einer Photovoltaikanlage zu verdeutlichen. Dies gilt weiter für die Betreiber von Gewerbehallen jeder Art und es ist zu hoffen, dass die Nachbarkommune Breuberg mit dem gleichen Ansinnen, die Unternehmen der Reifenindustrie mit ihren gewaltigen Hallenkomplexen dazu anspricht. Um künftige Gebäude in der Kommune gleich mit in eine Energieproduktion einzubinden sind entsprechende Bebauungspläne zu erlassen. Am besten gleich in Form einer Solarsiedlung, in der Photovoltaik als verpflichtendes Element, gepaart mit einer entsprechenden Gebäudeausrichtung vorgesehen wird. Ein guter Anfang ist mit der kommunalen Förderung von s.g. Balkonmodulen gemacht. Hier gilt es dran zu bleiben, um die Bevölkerung für eine weitere SolarNutzung, z. B. auf bestehenden Hausdächern zu gewinnen. 

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