Förderung der Agrarstruktur
Der Magistrat der Stadt hatte vor gut einem Jahr den Beschluss gefasst, dem Vorschlag des NZO zu folgen und stellt die städtischen Flächen im Plangebiet zur Verfügung, um die Ziele der Planung zu verfolgen. Diese bestehen - entsprechend der Zielsetzung des EU-Förderprogramms – in einer Erhöhung der Biodiversität in der Agrarlandschaft. Teubner stellte klar, dass es um die Erhaltung und Sicherung einer landwirtschaftlichen Nutzung geht, die den heute in Teilen des Gebietes noch festzustellenden guten Zustand erst herbeigeführt hat. ‚Wiesen stellen sich nicht von selbst in der Landschaft ein, sie sind Ergebnis jahrhundertelanger Pflege und Kultur‘ betonte der Biologe. Extensive Landwirtschaft und die Beweidung durch Schafe sind demnach wichtige Nutzungen, die es durch das Projekt zu fördern und dauerhaft zu erhalten gilt. Dabei werden die Belange des Naturschutzes durch besondere Berücksichtigung seltener Arten einbezogen. Das NZO hatte im Frühjahr einen Förderantrag beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht, der im August dann bewilligt wurde. Der Bescheid nennt die Vogelarten Neuntöter und Wendehals, deren Lebensbedürfnisse durch Maßnahmen des Projektes stellvertretend zu fördern sind.
Geplante Maßnahmen
Grundlage aller Planungen wird eine Bestandsaufnahme der Flächen sowie der Vogelwelt im Frühjahr 2025 durch ein Fachbüro sein. Der Auftrag dafür wird in diesen Tagen erteilt, die Ergebnisse werden im Sommer 2025 vorliegen. Das daraus zu entwickelnde Konzept von Hecken- und Baumpflanzungen sowie von Eindämmung unerwünschter Waldausbreitung wird in jedem Einzelfall mit den Eigentümern abgesprochen werden. Ohne deren Zustimmung können die Maßnahmen nicht durchgeführt werden. Als Ergebnis erhofft sich das NZO eine Aufwertung des Naturzustands im gesamten – ca. 90ha großen – Gebiet. Die Vorteile für die Stadt und für die Eigentümer stellte Teubner heraus: die Sicherstellung einer erlebenswerten Landschaft, die zudem wichtige Elemente – Biodiversität, Frischluft, Kühlung während des Sommers, Trinkwasser – bereitstellt. Er warb um die Mitwirkung aller Flächeneigentümer an diesem zukunftsorientierten gemeinsamen Projekt, bei dem für die Grundstückseigentümer die Investitionskosten für Maßnahmen übernommen würden.
2025 wird der Anfang auf städtischen Flächen mit einer Förderung in Höhe von ca. 120.000€ gemacht werden. Es sollen Hecken entlang von Wegen neu angelegt und die Lücken in bestehenden Heckenzügen geschlossen werden. Nach den Vorstellungen des NZO könnte das Projekt insgesamt etwa 450.000€ kosten.
Das Naturschutzzentrum Odenwald berichtet auf seiner Internetseite www.nzo-kimbach.de regelmäßig über den aktuellen Stand der Planung und der Realisierung des Projekts.