BUND Kreisverband Odenwald

Naturschutzzentrum Odenwald zieht Jahresbilanz

03. April 2022

Bei der Jahresversammlung des Stiftungsbeirats am 31. März zog die Stiftung ‚Naturschutzzentrum Odenwald‘ aus Bad König die Bilanz des vergangenen Jahres. Nach langer Suche war es bekanntlich im September 2021 gelungen, einen neuen Vorstand zu wählen, der nun über das erste halbe Jahr seiner Amtszeit berichtete.

PRESSEMITTEILUNG DES NZO

Neues Aussehen und neue Wege der Stiftung

Das äußere Erscheinungsbild der Stiftung wurde mit Hilfe einer professionellen Designerin neu gestaltet. Das Handlungsfeld ‚Natur‘ steht nunmehr auch optisch im Vordergrund und verdeutlicht den Anspruch der Organisation, für Umwelt und Natur im Odenwaldkreis Verbesserungen bewirken zu wollen. Die Vorsitzende des Vorstands – Prof. Kerstin Schultz aus Reichelsheim – nahm ihr neues Amt in diesem Sinne wahr und nutzte ihre persönlichen Kontakte zu Gesprächen über die Stiftung und ihre Wirkungsmöglichkeiten. Die Professorin der Architektur ist thematisch einem neuen Verständnis vom Bauen in einer Kulturlandschaft verbunden und vertritt eine Position, die – mehr als bisher – die Schutzwürdigkeit von Natur bei Bauprojekten beachtet. In diesem Sinne warb und wirbt Frau Schultz für die verstärkte Einbeziehung des Naturschutzes in Entscheidungsprozesse – besonders in den Odenwaldkommunen.

 

Inhaltliche Arbeit

Der Aufgabenschwerpunkt der Stiftung wurde in den Tätigkeitsberichten der Arbeitsgruppen beleuchtet, bei denen zunächst der Ehrenvorsitzende Werner Horn über den Fledermausschutz berichtete. Dessen Haupttätigkeit konzentriert sich noch immer auf die Renovierung des Mausohrbahnhofs in Mümling- Grumbach, die jedoch absehbar zu einem guten Abschluss kommt. Die Außenanlagen des Geländes sind soweit hergestellt, dass auch für Besucher die notwendigen Stellplätze für Pkw vorhanden sind. Daneben leistete die Gruppe Hilfe bei der Pflege von Fledermäusen, die ohne menschliche Hilfe nicht überlebt hätten. 18 von 23 in Obhut genommenen Tieren konnten erfolgreich ausgewildert werden, wobei die Flughalle des Mausohrbahnhofs eine einmalige und wertvolle Hilfe darstellt. Hier können Jungtiere ihre ersten Flugversuche durchführen, ohne in Gefahr zu geraten. Die zahlenmäßig stärkste Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Erforschung der einheimischen Insekten. Werner Horn konnte berichten, dass ihm der Erstnachweis eines in Hessen sonst nicht vorkommenden Käfers im Kreisgebiet gelungen ist – eine in der Fachwelt beachtliche Leistung. Leider haben die die Veränderungen des Klimas zu bedeutenden Artenrückgängen auch im Odenwaldkreis geführt. „Die vor 20 Jahren vorhandenen über 2m hohen Bauten der Waldameisen gibt es nicht mehr“ musste Werner Horn bedauernd feststellen.

 

Beeindruckender Einsatz für den Amphibienschutz

In Zusammenarbeit mit dem NABU-Zell leistet die Stiftung einen auch zahlenmäßig beeindruckenden Beitrag zum Naturschutz. Die freiwilligen Helferinnen sammelten mehr als 10.000 Erdkröten, fast 300 Feuersalamander und knapp 200 Frösche und Molche an den Amphibienschutz-Zäunen entlang von Straßen ein. Viele dieser Tiere wären ohne den Einsatz der Naturschützerinnen dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen. Stadtrat Bernhard Geist würdigte als Vertreter der Stadt Bad König im Stiftungsbeirat die Leistungen des NZO-Vorstands im Besonderen und die der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Allgemeinen. Er hob diese Arbeit als für die Gesamtgesellschaft unabdingbar hervor und dankte allen, die sich für den Schutz der Natur im Rahmen der Stiftung eingebracht haben.

 

Solide Finanzen und neue Naturschutzprojekte

Der Beirat der Stiftung nahm den Jahresabschluss der Stiftung zur Kenntnis und beschloss einstimmig die Entlastung des Vorstandes. Im laufenden Jahr wird der Beiratsvorsitzende – Dipl.-Biol. Kai Teubner – die Erweiterung des Schutzprojekts für das Moorglöckchen weiter bearbeiten. Ein weiteres Thema wird das Projekt ‚Gräsighang‘ in Michelstadt sein, für das das Regierungspräsidium bereits 400.000€ Fördermittel in Aussicht gestellt hatte. Dieses Projekt kann allerdings nur in Kooperation mit der Stadt Michelstadt umgesetzt werden, die Gespräche dazu werden derzeit geführt. Der traditionelle Streuobsttag auf der Pudermühle in Nieder-Kinzig steht ebenso auf dem Programm, wie Informationsveranstaltungen im Haus des Naturschutzzentrums in Kimbach. Infos darüber sind ständig auf der Internetseite www.NZO- Kimbach.de zu finden.

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