BUND Kreisverband Odenwald

Naturschutzzentrum Odenwald stellt sich neu auf

11. September 2021

Die Umweltverbände im Odenwaldkreis haben seit nunmehr 20 Jahren eine gemeinsame Plattform, auf der Naturschutzarbeit geleistet wird. Die Stiftung Georg Raitz hat im früheren Wohnhaus des Stifters in Kimbach das Naturschutzzentrum Odenwald (NZO) eingerichtet, das eine Vielfalt von Aktivitäten entfaltet hat. Bei der Jahresversammlung des Stiftungsbeirats am 09. September gab es grundlegende Veränderungen.

Bild: Jörg Friedrich. Der neugewählte Vorstand des NZO. Von links (stehend) Vorstand: Ralf Klein, Harald Hoppe, Prof. Kerstin Schultz, Martina Limprecht, (sitzend) Beiratsvorsitz: Dipl.-Biol. Kai Teubner, Sascha Böhm

PRESSEMITTEILUNG DES NZO

 

Erfolgsbilanz vorgestellt

Das bisherige Vorstandsteam hatte das Naturschutzzentrum – z. T. seit seiner Gründung – begleitet und die Ausrichtung der vielfältigen Arbeiten organisiert. Vorsitzender Gerhard Germann nannte in seinem Rückblick die Kinder- und Jugendarbeit des NZO während der Ferien in Form der Naturschutz-Universität, die jeweils neue und interessante Aspekte der Natur vermittelte. Die in der Fachwelt weit über den Odenwaldkreis hinaus anerkannte Tätigkeit der beiden Arbeitsgruppen ‚Fledermäuse‘ und ‚Insekten‘ würdigte Germann als eine der herausragenden Leistungen des Zentrums. Werner Horn – einer der Mitbegründer – leitet diese Facharbeit seither und stellt ihre Ergebnisse vor. So konnte er mehrere für den Odenwald bisher als ausgestorben eingeordnete Arten finden und bestimmen. In der Fachwelt wird dies als besondere Leistung gewertet. Ein weiterer Erfolg für die bedrohte Natur konnte mit der Sicherung des letzten Vorkommens des Moorglöckchens in Kimbach verbucht werden. Für diese äußerst selten gewordene Pflanze wurde ein spezielles Hilfspaket geschnürt: die betreffende Fläche konnte mit Hilfe der Abteilung „Natur- und Landschaftspflege" des Odenwaldkreises angekauft und entsprechend gepflegt werden, um den Weiterbestand der Pflanze zu sichern. 1. Stadtrat Bernhard Geist würdigte als Vertreter der Stadt Bad König im Stiftungsbeirat die Leistungen des NZO-Vorstands im Besonderen und die der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Allgemeinen. Er hob diese Arbeit als für die Gesamtgesellschaft unabdingbar hervor und dankte allen, die sich für den Schutz der Natur im Rahmen der Stiftung eingebracht haben oder einbringen werden.

 

Neuer Vorstand tritt an

Nach 9 Jahren im Amt hatte der bisherige Vorstandsvorsitzende Gerhard Germann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt. Auch seine Vorstandskolleginnen Andrea Aurich und Christina Schlingmann sowie Rechner Lothar Müller – der seit Gründung der Stiftung dem Vorstand angehörte - kandidierten nicht mehr für die nächste Wahlperiode. Der Beirat der Stiftung, in dem neben der Stadt 6 Umweltverbände und 10 persönlich berufene Personen Sitz und Stimme haben, wählte zunächst Dipl.-Biol. Kai Teubner zu seinem Vorsitzenden und Sascha Böhm zu dessen Stellvertreter. Anschließend berief der Beirat den geschäftsführenden Vorstand, dem Prof. Kerstin Schultz aus Reichelsheim vorstehen wird. Ihr Stellvertreter ist Ralf Klein aus Brombachtal, Martina Limprecht aus Fränkisch-Crumbach und Harald Hoppe aus Höchst vervollständigen den NZO-Vorstand für die kommenden 4 Jahre. Damit sind die beiden größten Umweltverbände – BUND und NABU – mit ihren Vorständen in der neuen Stiftungsleitung vertreten. Prof. Schultz dankte dem scheidenden Vorstand sowie den Aktiven der Arbeitsgruppen für ihre bisher geleistete Arbeit. Sie kündigte an, an die gute Arbeit der Vergangenheit mit ebenso guten Projekten anschließen zu wollen. „Das NZO ist eine sehr wichtige Institution für die Bearbeitung der wichtigen Umweltthemen im Odenwaldkreis. Wir bündeln an dieser Stelle die Fachkompetenz aller großen Umweltverbände und stellen das Fachwissen des Ehrenamtes bereit. Wir werden versuchen, diese einzigartige Leistung in Zukunft bei den Kommunen und im Kreis noch stärker ins Licht zu rücken.“ Der neue Vorstand wird die nächsten Wochen die Kernthemen für 2022 festlegen und die Neuausrichtung des NZO inhaltlich weiterentwickeln. Dazu werden auch Gespräche mit den politischen Vertreter*innen aufgenommen.

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