BUND Kreisverband Odenwald

Mehr Sicherheit für Radfahrende in Höchst

04. Oktober 2021 | Pressemitteilung, Höchst i.Odw., Mobilität

Die Ortspolizeibehörde der Gemeinde Höchst i. Odw. hat am 29.09.21 bekanntgegeben, dass eine weitere Tempo-30-Zone in der Gemeinde eingerichtet wird.

An dieser Einmündung in der Bismarckstraße wird durch Tempo 30 die Situation für Radfahrende sicherer. Jetzt fehlt nur noch der Radstreifen.

PRESSEMITTEILUNG VON HARALD HOPPE

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Die Wilhelminenstraße sowie die Bismarckstraße – dies ist die Hauptzufahrt zum Ortskern von der Anschlussstelle Höchst-West der Umgehungsstraße -  dürfen demnach  künftig nicht mehr schneller befahren werden. An  dieser   Ortseinfahrt  liegt   das  Schulzentrum   der   Gemeinde,   das   schon   seit   Jahren   durch entsprechende Geschwindigkeitsregelung bedacht wurde.

 

BUND-Forderung von 2018 erfüllt

 Die Maßnahme trifft beim Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) auf volle Zustimmung. Der Verband hatte in seiner Stellungnahme zum 2018 vorgelegten Radkonzept genau dies als einen wichtigen Schritt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrende gefordert: Radnetz Höchst.  In der Bestandsaufnahme zu dem Radkonzept war beschrieben worden, dass die meisten Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden auf der Ost-West-Achse durch Höchst passiert sind. Die Ortspolizei zieht damit – spät aber doch – eine sinnvolle Konsequenz der drei Jahre alten Befunde.

 

Nächster Schritt Radspuren und Straßenbäume?

 Zur notwendigen Verbesserung für den Radverkehr steht nun auf den beiden langsamer zu befahrenden Straßen die Markierung eines Radstreifens an. Dies wird in der Fachwelt zwar nicht als die Lösung aller Gefahrensituationen angesehen, stellt jedoch eine einfach zu realisierende Maßnahme dar, die die Aufwertung des Radverkehrs auf der Straße dokumentiert. Den Kfz- Lenkern wird damit die Gleichberechtigung des Radverkehrs  innerorts ins Bewusstsein gehoben. Gleichzeitig sollte die Bereitstellung von Kfz-Parkflächen auf der Straße überdacht und neu geregelt werden. Wer besonders viel tun möchte, macht jetzt auch Platz für Straßenbäume, die in den  kommenden  heißen   Sommern das Kleinklima zwischen den Häuserfronten erheblich verbessern.

 

Radverkehr bei den Großbaustellen fördern

 In diesen Tagen erleben die Höchster den Beginn des Umbaus der Ortsmitte. Bekanntlich wird die zentrale Ampelkreuzung durch einen Kreisverkehr ersetzt und die Aschaffenburger Straße – als Hauptzufahrt von Osten – wird nach Kanal- und Wasserleitungsbauarbeiten ebenfalls eine neue Verkehrsraumgestaltung   erfahren.  Auch   zu   diesen Projekten hat der BUND fachliche Stellungnahmen abgegeben und Verbesserungen der Planungen gefordert: Stellungahme 27.05.2021.  Durch den Wechsel des Planungsbüros für die Bauausführung besteht jetzt die Chance, von der bislang betriebenen Pkw-zentrierten Planung Abstriche zugunsten des Radverkehrs zu erzielen.

 

Das Parlament ist gefragt

Voraussetzung für eine gerechtere Verteilung des Straßenraums ist jedoch eine Positionierung des Parlaments. Diese steht leider für das Radkonzept seit Jahren aus. Keine Fraktion hat es bisher vermocht, durch einen Antrag eine Diskussion über sinnvolle Maßnahmen zur Radverkehrsförderung anzustoßen. Bei Anträgen für die Pkw-Nutzung der Bürgerinnen waren die Gemeindevertreter da schneller und bewilligten erst in diesem Jahr 100.000€ für die – nach Einschätzung des BUND sinnlose - Asphaltierung eines Parkplatzes.

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