BUND Kreisverband Odenwald

Kommunale Wegepflege muss gegen das Artensterben antreten!

25. Juni 2022

Die Pflege von Wegerändern steht seit Jahrzehnten im Fokus der Öffentlichkeit. Leider ist es im Odenwaldkreis übliche Praxis, bei den Bauämtern der Gemeinden anzurufen, wenn es an einem Wegrand mal wieder 'nicht ordentlich' aussieht.

 Alle MitarbeiterInnen der Baubehörden sind hiervon genervt und haben in vielen Fällen vor der Uneinsichtigkeit der Anrufenden kapituliert. Jeder Bürgermeister hat schon zum Telephon gegriffen und den Bauhof zum Mähen eines Wegerandes aufgefordert.

Die Natur bleibt bei dieser Praxis auf der Strecke.

Die Ränder der öffentlichen Wege in der Landschaft sind das letzte Refugium von Insekten, deren Zahl bekanntlich dramatisch zurückgeht. Albert Einstein wird der Satz zugeschrieben 'Wenn die letzte Biene stirbt, stirbt auch der Mensch' und dafür einen Restlaufzeit von drei Jahren erwartet.

Gegen das Artensterben ist also ein zielgerichtetes Handeln statt einer wahllosen 'Ordnungsvorstellung' erforderlich. Wir stellen eine Möglichkeit dafür vor: Insektenfreundliche Grünlandpflege 

Die wichtigsten Forderungen:

  • nur ein Streifen von 1m Breite (eine Maschinenbreite) entlang der Wege wird mehrmals pro Jahr gemulcht.
  • die weiter entfernten Flächenteile werden nach Mitte Juni gemäht und abgeräumt
  • alle 50m bleiben im hinteren Bereich 10m ungemäht stehen
  • Mulchen von Brombeeraufwuchs im Oktober alle zwei Jahre.

Wir fordern alle Kommunen auf, diese Vorschläge endlich in die Praxis umzusetzen. Eine aktive Information der Bevölkerung über den Sinn dieser Praxis ist notwendig.

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